Auf der Suche nach dem letzten Watt? Dann die Kette wachsen. „Hör mir auf damit“ wird der eine oder die andere jetzt sagen. Doch wer seine Kette jetzt wachst, anstatt sie zu ölen, verringert nicht nur die Reibung und spart so Energie, sondern hat im Endeffekt auch weniger Verschleiß gerade an den teuren Teilen wie Zahnkränzen und Kettenblättern.
Ganz zu schweigen vom ganzen Siff, der an einer geölten Kette bei Nässe und Fahrten im Gelände anhaftet. Worin die weiteren Vorteile liegen, warum Wachs das bessere Schmiermittel und wie sich eine Kette wachsen lässt, erklärt auf Alpecin Cycling „Der Baranski“. In Triathlon- und Zeitfahrkreisen ist Marcus Baranski kein Unbekannter, wenn es um die Suche nach dem letzten Watt geht.
„Der Baranski“ übernehmen Sie!
Eine Fahrradkette und das Fläschchen Öl gehörte über Generationen zum guten Ton, wenn es um das Thema Fahrradpflege ging. Kümmerte man sich sonst auch nur rudimentär um sein Material, eine frische Ladung Öl auf der Kette ging schnell und zeigte Wirkung. Schnell dann auch da, wo man es eigentlich gar nicht haben wollte. Warum das alles andere als eine gute Idee ist und was hinter dem Ansatz des Kettenwachsens steckt, das zeige ich euch im Folgenden.
Genaugenommen geht es hier um zwei Teile: Erstens um das Wie und Warum und wo bei genauem Hinsehen die Benefits des Kettenwachsens für so ziemlich jedes Fahrrad liegen, auch abseits vom Rennsport und den „Marginal Gains“.
Per Workshop zeige ich euch dann im zweiten Teil, wie ihr selbst damit ans Ziel kommt. Einmal so richtig nerdig für alle, die wie ich auf das letzte Watt schielen – aber auch in abgespeckter Form für die breite Masse, die mal probieren möchte, wie das ist, wenn man statt Öl auf Wachs setzt und der ganze Antrieb dadurch viel sauberer ist und bleibt.
Ketten wachsen: Warum überhaupt?
Jeder kennt das: Man fährt das erste Mal mit seinem neuen Rad und alles schaltet satt und leise. Dieses Vergnügen ist allerdings nur von kurzer Dauer. Selbst an trockenen Tagen bleibt schnell Staub und Dreck am ursprünglichen Kettenfett hängen. Und wenn man den nicht regelmäßig abwischt, dann bildet sich eine schwarze Schmirgelpaste, die gar nicht mehr so geräuschlos arbeitet, sondern neben der Kette auch alle anderen beteiligten Antriebsparts wie Ritzel, Schaltröllchen und Kettenblätter verschleißen lässt.
Wer nicht aufpasst, hat die Schmiere dann auch schnell an der Wade, im Inneren vom Auto oder an der Couch im Wohnzimmer kleben, je nachdem, wo man sein Rad so lagert.
Das geht allerdings auch anders, und zwar indem man von ölbasierten Schmiermitteln auf fettfreie Lösungen umsteigt.
Ein Irrglaube, mit dem schon an dieser Stelle aufgeräumt werden muss, ist der, dass das Öl respektive Fett, mit dem die Ketten vom Hersteller ausgeliefert werden, auch das richtige Schmiermittel für den Fahrbetrieb draußen sei. Je nach Hersteller ist diese mehr oder weniger fette Packung in erster Linie ein Schutz gegen Korrosion während der Lagerung und dazu da, dass das neue Rad im Laden schön geschmeidig und vor allem leise schaltet.
Das mit dem Rost ist in unseren Breitengraden im Neuzustand eher zweitrangig. Im schlimmsten Fall kommt der irgendwann ins Spiel, wenn der Fettfilm nachlässt oder das Wetter so richtig mies ist. Weiter südlich ist das aber in der Tat ein wichtiger Faktor schon bei Neuteilen und vor allem dann, wenn noch salzhaltige Luft und stark schwankende Temperaturen ins Spiel kommen, etwa in den Tropen und bei Klimaanlagen.
Shimanos Ketten, die in Asien hergestellt werden, sind wohl auch deshalb mit der penetrantesten Packung geschmiert. Die Ketten von SRAM, die aus Portugal kommen, sind hingegen nur leicht geölt.
Tuning-Tipp: Neue Kette immer entölen!
Für alle die, die auch weiterhin mit anderen Schmiermitteln als mit geschmolzenem Wachs arbeiten: Schnell runter mit der Factory Lube! Am besten geht das per Bremsenreiniger, Waschbenzin oder anderen Lösungsmitteln, die das Metall nicht angreifen. Da drauf und vor allem in die Kette geht dann bitte das Mittel der Wahl.
Kette wachsen: Verschleiß und Dreck versus Leichtlauf
Der Klassiker, wie die breite Masse ihre Ketten schmiert, sieht ja so aus: Spätestens wenn die Kette sich geräuschvoll meldet oder schwerängig läuft, wird von außen per Flüssigschmiermittel nachgeschmiert. Das geht zwar einfach, hat aber ein paar Haken, über die man sich im Klaren sein sollte.
Erstens kommt es primär auf das Innere der Kette an, also auf die Kontaktflächen von Rollen, Laschen und Bolzen in der Kette. Hier werden die Kräfte übertragen und hier entsteht Reibung. Genaugenommen habt ihr hier je nach Kettenlänge über 100 kleinste Gleitlager, die ohne Dichtung unter dauerndem Dreckbeschuss dicht über dem Boden Schwerstarbeit leisten müssen.
Niemand käme auf die Idee, andere Lager am Rad ohne Dichtung zu fahren, hier tun wir aber genau das. Eine picobello von außen geölte Kette ist deshalb zwar schön, das ist aber eher kosmetischer Natur und eigentlich kontraproduktiv.
Je nach anschließendem Verschmutzungsgrad trägt man auf diese Weise nämlich langsam aber sicher den Dreck, der erstmal nur außen anhaftet ins Innere. Als Folge erhöht sich hier dann die Reibung und wo die ist, geht auch der Verschleiß nach oben.
Die Kette längt sich dann dadurch, dass die Kontaktflächen immer weiter abgeschliffen werden. Bei jedem Drehpunkt entsteht so zwar nur ein bisschen Spiel, aber wenn die Kette mehr als 0,5 Prozent an Länge gewinnt, nimmt die Schaltperformance rapide ab und wenn man jetzt nicht wechselt, ist neben der Kette meist auch mindestens eine neue Kassette fällig.
Bei den modernen Gruppen geht das dann schnell ins Geld, bei den Top-Gruppen etwa liegt das Verschleißset aus neuer Kette und Kassette bei ein paar hundert Euro gegenüber 25 bis 50 Euro maximal für eine neue Kette.
Tuning-Tipp: Kettenmessslehre kaufen
Eine Kettenmesslehre ist günstig und eine Anschaffung fürs Leben. Achtung: Die neuen AXS-Ketten von SRAM brauchen eine schmalere als bisher, die ist dann aber weiter für alle Modelle passend.
Der Verschleiß ist im Gegensatz zum Leichtlauf viel besser zu messen. Auch wenn natürlich so gut wie jeder Hersteller behauptet, sein Öl, Wachs oder was auch immer sei das schnellste Produkt auf der Kette und am Markt.
Bei Leichtlauf, sprich wie viele Watt verloren gehen oder eben gespart werden können, spielen zu viele Variable wie Drehmoment, Schräglauf, welcher Gang gefahren wird sowie grundsätzlich die Messgenauigkeit mit rein. Allerdings lässt sich sagen, dass ein geringer Verschleiß immer auch ein Zeichen für wenig Reibung und damit auch einen leitlaufenden Antriebsstrang ist.
Andersrum wird bei der falschen Schmierung und mangelnder Pflege beides immer mehr: bis Kette, Kassette und schlimmstenfalls auch die teuren Kettenblätter totgefahren sind. Auf die Spitze kann man das damit treiben, dass die Zähne der Schaltröllchen an Schaltwerk irgendwann aussehen wie die eines Hais, weil sie soweit runtergeschliffen sind.
Also bitte merken: Reibung bringt immer auch Verschleiß und Leistungsverlust mit sich. Dir ist das letzte Watt nicht wichtig, weil du Genussradler bist? Dann ist Kettenwachsen trotzdem was für dich, eben weil es den Verschleiß und die Kosten gering hält – neben ein paar weiteren Benefits.
Etwa der Tatsache, dass du beim Abspülen per Schlauch kein Öl mehr vom Antrieb auf die andere Seite zu den Bremsscheiben spülst. Oder das ganze Rad einfach viel sauberer bleibt als mit ölbasierten Schmiermitteln.
Das kann besonders wichtig sein, wenn dein Baby im Wohnzimmer übernachtet. Was auch hilfreich ist, ist sich davon frei zu machen, dass die Kette ja nur ein Verschleißteil sei und man sich deshalb nicht groß um sie kümmern müsse. Konsequent zu Ende gedacht würde das ja schließlich für das gesamte Rad gelten. Auf die Idee käme bei den heutigen Rädern aber kaum jemand mehr, oder?
Kette wachsen: wieso Wachs anstelle von Öl als Schmierstoff?
Abhilfe gegen diese Probleme bieten interessanterweise Wachsprodukte statt ölbasierten Schmiermitteln. Primär bestehen diese aus Paraffin. Das ist in kalter Form erstmal fest. Da es als Granulat oder fester Block erhältlich ist, muss es zum Aufbringen auf die Kette beziehungsweise zum Baden der Kette ersteinmal erhitzt werden.
Anders als ölbasierte Flüssigschmiermittel hat dies den Vorteil, dass so eine gleichmäßige und haltbare Oberflächenbeschichtung im Inneren der Kette möglich ist. Anstatt nur von außen eine Substanz aufzubringen und dadurch anhaftende Verunreinigung ins Innere zu befördern. Denn noch einmal: Drinnen in der Kette spielt die Musik, nicht außen, wo man es sieht.
Wie das genau über die Bühne geht, könnt ihr im Workshop erfahren. Vorab nur noch so viel zum Thema „Dreck bleibt draußen“: Indem ihr die Kette im geschmolzenen und dann sehr dünnflüssigem Wachs-Bad schwenkt, bleibt kein Dreck, Staub oder Abrieb im Inneren haften. Das wird nämlich alles durch das Wachs-Bad rausgespült.
Tuning-Tipp: Kettenschmierung mit Molten Speed Wax
Erster Anbieter eines solchen Produktes zur Kettenschmierung war „Molten Speed Wax“ aus den USA, der als kleiner Familienbetrieb auch heute noch nur alles rund um das Thema Kettenwachsen anbietet und nicht zu einem größeren Chemieunternehmen gehört, so wie viele etablierte Anbieter von Kettenöl & Co.
Ketten wachsen: Wachs und was noch?
Auch wenn das Paraffin ursprünglich ein Produkt ist, dass bei der Erdölverarbeitung anfällt: Es ist weder giftig noch enthält es Fett oder Öl. Zudem wird es in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie verwendet. Das ist per se schonmal besser als jedes ölbasierte Schmiermittel oder andere Wundermittel mit Gefahrenstoffkennzeichnung. Und zwar für dich als Anwender und für die Umwelt, in der du dein Rad ja bewegst.
Wachs haftet zwar gut und macht glatt – ihr kennt das vielleicht von der Autopolitur – allerdings braucht es für eine hohe Druckfestigkeit ein paar Zusätze, damit die Schmierwirkung lange anhält. Ohne diese würde durch das Drehmoment die Schicht Wachs, die man im Bad aufbringt schnell wieder weggedrückt werden. Nur Paraffin ist deshalb auch nicht die Lösung, auch wenn es auf den ersten Blick fast genauso aussieht und aufgebracht wird. Die Kombi aus Paraffin als Träger und Zusätzen macht das Ganze erst rund und praktikabel.
Die Additive, die es hier bringen sind beispielsweise Wolframdisulfid (WS2) und Molybdändisulfid (MoS2). Beide sind extrem druckbeständig, extrem fein – und grau bis schwarz, was die Farbe der gängigen Wachsprodukte wie Molten Speed Wax oder Silcas Granulat ausmacht. Aufgebracht auf silberne Ketten stellt sich das dann allerdings nur noch als Grauschleier dar.
Pro Wachs-Bad bleiben hierbei nämlich nur wenige Gramm haften, was das Wachsen so ergiebig macht. Je nach Produkt kosten 500 Gramm 35 bis 45 Euro, reichen dann aber je nach Kette und Verarbeitung auch für 15 Ketten und oft noch mehr.
Ich habe geraume Zeit zusätzlich mit Polytetrafluorethylen (PTFE), auch unter dem Namen Teflon bekannt, als Tuning on top gearbeitet. In frühen Schmelzwachsprodukten war das auch als Zusatz drin. PTFE findet sich heute noch in diversen anderen Flüssigschmiermitteln wieder und wird von Shimano unter der Bezeichnung Sil-Tec auf die Top-Ketten aufgebracht.
Es ist allerdings mindestens umstritten, weil es genaugenommen nichts anderes ist als Mikroplastik. Du erkennst PTFE in Trockenform an dem Look von Backpulver, wenn es auf einer gewachsten Kette aufgebracht ist.
Die Alternative für alle „Marginal Gainers“, die aus ihren Wettkampfketten das letzte Bisschen Potenzial rausholen möchten sind Wolframdisulfid und Molybdändisulfid in Puderform nachträglich aufgebracht. Allerdings muss man sich dann von einer sauberen Kette verabschieden, das sieht dann aus wie in Graphitpulver gewälzt und färbt alles in der Nähe grau ein.
Ketten wachsen: Lohnt sich der Aufwand im Alltag?
Bis hier klingt das nach Aufwand? Und früher hat man das auch nicht gebraucht? Beides stimmt. Allerdings entfällt ab hier das regelmäßige Putzen eines verölten Antriebes und im Idealfall präparierst du eben nicht nur eine Kette zur Zeit, sondern gleich ein paar, vielleicht auch gleich für deinen und den Fuhrpark deiner Kumpels.
So hast du immer ein frisch gewachstes Exemplar zur Hand, wenn der Schmiereffekt nachlässt. Denn das wird auch hier irgendwann der Fall sein. Je nach Nutzung, etwa on- oder offroad, Witterung und Dreckbeschuss und durch deine ins System eingebrachten Watt ist das nach 300 bis 1.000 Kilometern fällig. Per Kettenschloss ist der Wechsel aber schnell erledigt und die gebrauchte Kette brauchst du jetzt nur abzuwischen und wieder in das Wachs-Bad zu packen.
Tuning-Tipp: Mit Kettenschlössern arbeiten
Egal, welche Variante des Wachsens du wählst, ich empfehle immer das Verwenden von passenden Kettenschlössern samt Zangen. So geht der Kettenwechsel auch für Ungeübte schnell über die Bühne und du schaffst dir anders als beim Vernieten nicht jedes Mal wieder eine neue potenzielle Schwachstelle in der Kette.
Und auch wenn dir die Hersteller erzählen, dass nur ihr Schloss auf ihre Kette passt, ich habe sehr gute Erfahrungen mit denen von YBN gemacht, die sind mehrfach wiederverwendbar und auch nicht so teuer wie die von Shimano und SRAM. Achtung jedoch bei den SRAM AXS-Antrieben auf der Straße und beim Graveln: hier funktionieren durch die größeren Rollen der Kette Stand jetzt nur die Originalschlösser von SRAM!
FAQs zum Fahrrad-Kette wachsen
Bevor es im zweiten Teil (Link) um die technische Umsetzung per Workshop und mit Bildern geht, hier schonmal die wichtigsten Fragen zum Thema.
Muss ich nicht nur die Kette sondern alle am Antrieb beteiligten Komponenten reinigen?
Unbedingt! Denn sowohl an en Kettenblättern, Rtizel wie auch den Schaltröllchen kann sich noch Öl befinden. Und dieser Film kann sich dann wieder in die gewachste Kette einarbeiten. Oft reicht hier ein Lappen und ein bisschen Waschbenzin oder Bremsenreiniger aus, um da Grund reinzubringen.
Wie lange hält das aufgetragene Wachs?
Vorausgesetzt die Kette und alle am Antrieb beteiligte Teile sind richtig entfettet sowie gereinigt worden, dann „imprägniert“ die Erstbehandlung für mindestens 300 Kilometer. Ich selbst habe auch schon Trainingslager mit 800 bergigen, aber trockenen Kilometern in einer Woche absolviert, ohne nachbehandeln zu müssen.
Christoph Strasser ist seinen 24-Stunden-Weltrekord allerdings auch 1.000 Kilometer auf einer von mir behandelten Kette – eine verchromte von SRAM – gefahren . Bei den 24 Stunden waren auch mehrere Stunden im Regen dabei. Achtung E-Biker: Auch für euch ist das was, durch das hohe Drehmoment müsst ihr aber häufiger wechseln.
Was passiert bei Nässe?
Persönlich fahre ich zirka die Hälfte meines Trainings bei Nässe. Von oben und von unten. Und auch da hat mich das Molten Speed Wax überzeugt. Nach so einer Regenfahrt empfiehlt es sich allerdings immer, die Kette zu trocknen und nicht nass stehen zu lassen. Warum? Siehe nächster Punkt.
Schützt das Wachs auch vor Korrosion sprich Rost?
Ganz ehrlich – da gibt es bessere Produkte. Die beinhalten aber immer wieder Fett und das gilt es ja meiner Meinung nach, hier zu vermeiden. Wenn ihr die gewachste Kette nach einer Fahrt bei Sauwetter in den Schuppen stellt, dann kann da beim nächsten Mal leichter Flugrost anhaften, je nach Güte das Materials.
Wenig bis gar nicht der Fall ist das bei den Top-Ketten sowie allen verchromten Produkten. Aber mal ehrlich: Hier geht es um Highend-Bikes, aus denen jede Kleinigkeit herausgekitzelt werden soll. Ich fahre das Wachs übrigens auch an meinem 29er MTB durchs Gelände und das findet immer nur dann statt, wenn das Wetter für die Straße zu schlecht ist. Im Gelände funktioniert das Wachs nämlich auch prima.
Eine gewachste Kette soll lauter sein als eine geölte – stimmt das?
Ja – und das ist auch logisch erklärbar. Fett als Geräuschdämpfer ist aus der Kette ausgewaschen. Daher ist der Sound anders oder eben lauter als vorher. Die schmierende Wirkung des Wachses ist aber trotzdem vorhanden. Und zwar dort, wo sie auch gebraucht wird, primär in der Kette und nicht außen, wo sich die Waden so schön einsauen lassen. Verstärkt wird das Geräusch zudem durch alles an Resonanzkörper, was das moderne Rad bietet: Monocoque, Hochprofilfelgen, One-Piece-Ritzelpakete und eine knackig eingestellte Schaltung.
Woran merkt man, dass die Schmierwirkung nachlässt?
Das merkt ihr irgendwann daran, dass die Kette quietscht. Also nicht einfach lauter läuft als mit Öl, sondern so quietscht, dass ihr früher Öl nachgekippt hättet, um das Geräusch zu dämmen. Hier gibt es ein paar Alternativen.
Entweder, ihr gebt dann ein Trockenschmiermittel drauf. Also beispielsweise was von Dry Fluids, Silca oder CeramicSpeed. Dieses Nachwachsen ist wie schon beschrieben mein Goldstandard! Oder aber ihr baut die Kette wieder runter, legt sie auf einen Haufen mit anderen gebrauchten, reinigt sie und schmeißt diese dann gesammelt wieder ins Wachs.. Weil hier kein Fett mehr im Spiel ist, geht das jetzt sogar recht einfach.
Das ist mir alles viel zu aufwendig für eine Kette…
Absolut, wenn man es auf ene Kette und den einen Vorgang bezieht. Macht es wie ich und zieht das wie schon mal beschrieben immer gleich für einen ganzen Schwung an Ketten durch, der dann zumindest die nächsten Monate abdeckt. Und denkt mal drüber nach, wieviel Zeit ihr bisher darin investiert habt, ölhaltiger Schmierpaste vom Antrieb wieder abzukratzen. Das entfällt ab jetzt komplett, ganz zu schweigen von viel geringerem Verschleiß…
Tuning-Tipp: Fertig gewachste Kette kaufen
Wem das alles zu aufwendig ist: Es gibt inzwischen auch fertig präparierte Ketten zu kaufen, etwa hier bei mir im derbaranski.shop: https://derbaranski.shop/collections/ketten-schmiermittel
Linksammlung zum Thema Kette wachsen
Für alle Nerds geht es hier noch zu einer (leider rein englischsprachigen) Linksammlung zum Thema Test von Kettenschmiermitteln:
https://www.ceramicspeed.com/media/3505/velonews-friction-facts-chain-lube-tests-combined.pdf
https://www.bikeradar.com/advice/buyers-guides/chain-lubes/
https://moltenspeedwax.com/pages/velo-lube-test-1
https://moltenspeedwax.com/pages/velo-lube-test-2
Text: Marcus Baranski
Fotos: Marcus Baranski, Frank Wechsel
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