Wer macht das Rennen bei den Gravel-Weltmeisterschaften 2023 in Italien bei den Männern und Frauen – Straßenfahrer oder Gravel-Profis?
Es ist ein illustres Feld an Teilnehmenden bei den 2. Gravel-Weltmeisterschaften der Geschichte, die am 7. und 8. Oktober 2023 im Veneto stattfinden. Manch Veranstalter beziehungsweise Organisator von Straßenrennen wäre froh, solch namhafte Fahrerinnen und Fahrer an die Startlinie zu bekommen.
Und es wird sowohl bei den Männern als auch den Frauen zum Duell der Straßenprofis gegen die Gravelbiker und Offroad-Cracks kommen.
Die Favoritinnen bei den Gravel-Weltmeisterschaften 2023
Doch Ladies first! Die Startnummer eins sollte eigentlich Vorjahressiegerin Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich tragen. Doch die vielfache Weltmeisterin in den Road- und Offroad-Disziplinen ist noch nicht von ihrer Corona-Erkrankung genesen, und musste absagen.
Ihre Nachfolgerin könnte aus einer großen Schar von „reinen“ Straßenfahrerinnen kommen: Tour de France-Siegerin Demi Vollering, Riejanne Markus, Yara Kastelijn (alle Niederlande), Niamh Fisher-Black, (Neuseeland), Katarzyna Niewiadoma, (Polen) Silvia Persico,, Letizia Borghesi und Barbara Guarischi (alle Italien) und nicht zuletzt die Top-Sprinterin Lorena Wiebes (Niederlande), die sich am vergangenen Wochenende den Titel der Gravel-Europameisterin sicherte.
Last but not least – Annemiek van Vleuten (Niederlande), die ihre Karriere mit den Gravel-Weltmeisterschaften beschließen wird.
Sie treffen auf die Queens of Gravel – allen voran Sofia Gomez Villafañe. Die Argentinierin führt die die prestigeträchtige Life Time Grand Prix-Serie an und gewann in dieser Saison die Rennen Steamboat, Leadville sowie Crusher in the Tushar. Gomez Villafañe, wurde vergangenes Jahr bei den Weltmeisterschaften 12., hat aber mit dem Rennen noch eine Rechnung offen und ist überaus motiviert.
Unbound-Siegerin Schiff nicht am Start
Die andere dominierende Gravelfahrerin dieser Saison kann aufgrund einer Verletzung nicht teilnehmen. Carolin Schiff, Unbond-Siegerin 2023 und frischgebackene deutsche Meisterin stürzte beim Recon zur Europameisterschaft so schwer, dass sie operiert werden musste.
Immer besser in Form kommt Tiffany Cromwell aus Australien– eigentlich Straßenfahrerin bei Canyon-Sram. Sie konnte in dieser Saison einige Rennen gewinnen konnte, darunter zwei UCI Gravel World Series sowie das FNLD GRVL. Bei der EM war sie außer Konkurrenz die Stärkste und beim Steamboat Gravel stand sie auf dem Podium.
Aus deutscher Sicht besonders interessant ist Jade Treffeisen, die im vergangenen Jahr als „Amateurin“ bei den Weltmeisterschaften der Elite überraschte und am Ende einen starken vierten Platz belegte. Sie kam 2023 bei allen sechs UCI Gravel World Series-Rennen, die sie bestritt in die Top-Ten, zwei Mal belegte sie Platz zwei.
Die US-Amerikanerinnen Lauren Stephens gehört nicht unbedingt zu den ganz großen Favoritinnen – allerdings kann sie auf ein Team zählen. Denn die Amerikaner haben früh nominiert, sind als Team angereist und wollen ihre mannschaftliche Stärke und Geschlossenheit nutzen, um erfolgreich zu sein.
Die Startliste der Gravel-Weltmeisterschaften 2023
Die Favoriten bei den Gravel-Weltmeisterschaften 2023
Nachdem er auf der Straße und beim Cyclocross, bei den Weltmeisterschaften in dieser Saison nur knapp geschlagen wurde, soll es jetzt beim Graveln gelingen. Wout van Aert möchte sich das Regenbogentrikot holen. Er gilt, wie immer, wenn er an der Startlinie steht als einer der großen Favoriten, das sieht nicht nur der Titelverteidiger Gianni Vermeersch so.
Doch neben den beiden Belgiern gibt es noch eine große Anzahl starker Straßenprofis, die in diesem Jahr bei den Titelkämpfen auf Schotter antreten. Dazu zählen Matej Mohoric (Slowenien), Florian Vermeersch (Belgien), Quinten Hermans (Belgien), Ide Schelling (Niederlande), Alessandro de Marchi (Italien), Connor Swift (Großbritannien), Sebastian Schönberger (Österreich), Jose Ivan Garcia Cortina (Spanien) sowie Daniel Oss (Italien), Vizeweltmeister im Graveln 2022.
Nicht vergessen darf man hier den Altmeister, der zwar nicht mehr bei Straßenrennen der Elite antritt, sich aber immer noch in blendender Verfassung zeigt – Alejandro Valverde aus Spanien.
Oder werden die reinen Gravel-Spezialisten oder Offroad-Cracks in diesem Jahr das Rennen bestimmen. Dazu zählen beispielsweise Petr Vakoc (Tschechien), Cameron Mason (Großbritannien), Freddy Ovett (Australien), Mattia de Marchi (Italien), Jasper Ockeloen (Niederlande) und Jan Bakelants (Belgien) sowie natürlich der deutsche Profi Paul Voß. Er wurde am Wochenende in Belgien Dritter bei den Europameisterschaften.
Die USA treten bei der Gravel-WM als Team an
Gespannt wird man darauf sein, wie sich das 13-köpfige US-amerikanische Team um Keegan Swenson, dem Star der dortigen Szene, schlagen wird. Svensson, der vom Mountainbiken kommt und in dieser Disziplin auch noch antritt, hat in den USA die großen Rennen 2023 gewonnen – allen voran mit dem Unbound die inoffizielle Weltmeisterschaft.
Er kann auf ein starkes Team vertrauen mit Fahrern wie Alexey Vermeulen und Brennan Wertz – beide belegten hinter Swenson die Plätze zwei und drei bei den US-Meisterschaften 2023.
Oder „grätschen“ die Quereinsteiger aus dem Mountain Bike-Marathon wie der ehemalige dreifache Weltmeister Alban Lakata (Österreich) sowie der Deutsche Lukas Baum, der Dritter bei der Marathon-WM 2023 wurde und vergangenes Jahr das Cape Epic gewann, dazwischen und zeigen auf losem Untergrund ihre technischen Fähigkeiten und auf Rollerabschnitten ihren Punch?
Die Startliste der Gravel-Weltmeisterschaften 2023
Fotos: Photonews.be
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