Wer macht das Rennen bei den dritten Gravel-Weltmeisterschaften? Siegt am Ende in Flandern nach 182 Kilometern „über Stock und Stein“ ein Straßenfahrer, ein Cyclocrosser oder ein Gravel-Profi? All diese drei „Gruppen“ sind in Flandern stark vertreten. Auf dem Papier spricht alles für Mathieu van der Poel. Der Niederländer ist in einer überragenden Form, was sein dritter Platz bei den Straßen Weltmeisterschaften in Zürich beweist. Zudem hat er an seiner Seite fast eine komplette Alpecin-Deceuninck-Equipe mit 5 Teamkollegen, darunter auch der erste Gravel-Weltmeister in der Geschichte, Gianni Vermeersch (Belgien).
Allerdings ist die Konkurrenz nicht gerade klein. Unter den über 200 Startern sind namhafte World Tour-Profis wie Jasper Stuyven, Tim Merlier (beide Belgien), Matej Mohorič (Sloweien) – Gravel-Weltmeister von 2023, Isaac Del Toro (Mexiko), Tiesj Benoot (Blgin), Florian Vermeersch (Belgien), Luke Lamperti (USA) und Madis Mihkels (Estland). Besonderes Augenmerk sollte man auf Matevž Govekar (Slowenien) legen. Der Teamkollege von Matej Mohorič gewann vor kurzem das Gravel-Rennen Seaotter in Girona sowie die Finaletappe der Tour of Britain.
Da das Rennen, anders als bei den Wettkämpfen in den USA, nicht allzu lang ist, könnten auch die Cyclocrosser ein gehöriges Wörtchen mitreden. Allen voran Eli Iserbyt, Michael Vanthourenhout und Toon Aerts (alle Belgien).
Und was macht die dritte Spezies– die Spezialisten, also die Gravel Profis? Hier dürften lediglich Petr Vakoč (Tschechien) und Paul Voß (Deutschland) als ehemalige Straßen-Radfahrer eine Chance haben, ganz vorne dabei zu sein. Denn sie wissen, wie man sich positioniert. Denn neben dem „allgemeinen“ Leistungsvermögen wird es darauf in den Wäldern Brabants ankommen.
Gut möglich, dass – ähnlich wie beim Frauenrennen – die Straßenfahrer das Rennen unter sich ausmachen, weil sie ein ungeheuer hohes Tempo anschlagen und das Rennen so zu einem Ausscheidungsfahren machen.
Fotos: Moritz Sauer
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