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Mathieu van der Poel gewinnt Flandern-Rundfahrt 2024

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Mathieu van der Poel hat die Flandern-Rundfahrt zum insgesamt dritten Mal gewonnen. Der Weltmeister attackierte bei der zweiten Überfahrt des Koppenbergs und fuhr dann als Solist 45 Kilometer bis zum Ziel in Oudenaarde. Zweiter wurde Luca Mozzato (Arkéa-B&B Hotels) mit 1:02 Minuten Rückstand. Dritter wurde Nils Politt (UAE Team Emirates), da der ursprüngliche Drittplatzierte Michael Matthews (Team Jayco AlUla) relegiert wurde.

Mit seinem dritten Sieg zog Mathieu van der Poel mit Legenden des Radsports wie Toom Boonen, Fabian Cancellara, Johan Museeuw und Fiorenzo Magni gleich.

So verlief die Flandern-Rundfahrt 2024

Rund 20 Kilometer nach dem Start bildete sich eine achtköpfige Spitzengruppe. Mit dabei Bert Van Lerberghe (Soudal Quick-Step), Luke Durbridge, Elmar Reinders (beide Jayco AlUla), Damien Touzé ( Decathlon AG2R La Mondiale ), Lionel Taminiaux (Lotto Dstny), Stanislaw Aniolkowski (Cofidis), David Dekker (Arkéa-B&B Hotels) und Jelle Vermoote (Bingoal WB). Es dauerte eine Weile, bis sie wirklich Auslauf erhielten und ihr Vorsprung schnell anwachsen konnte. Als sie mehr als vier Minuten Differenz zwischen sich und das Peloton herausgefahren hatten, spannte sich „Mister Medio“ Silvan Dillier an die Spitze des Hauptfeldes und kontrollierte die Gruppe.

Nach gut 70 Kilometern musste die Ausreißer an einer geschossenen Bahnschranke halten, aber auch das Peloton wurde in der Folge neutralisiert, so dass es beim Rückstand blieb.

Alpecin-Deceuninck kontert Attacken

Rund 115 Kilometer vor Ziel zwischen Kapellenberg und Holleweg attackierte Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility), aber Alpecin-Deceuninck-Youngster Axel Laurence nahm ihn in Manndeckung. Visma | Lease a Bike reagierte und setzte auch mit Matteo Jorgenson nach und schloss die Lücke.

In der Folge gab es unterschiedliche Attacken, was zur Folge hatte das die Ausreißer rund 93 Kilometer vor Ziel eingeholt wurden. Unter den Angriffslustigen befanden sich auch Mads Pedersen (Lidl-Trek) und Laurenz Rex (Intermarché-Wanty). Kurze Zeit später formierte sich eine gefährliche Gruppe. Mit dabei Mads Pedersen, Dylan van Baarle, Tiesj Benoot (beide Team Visma | Lease a Bike), Nils Politt (UAE Team Emirates) und Oliver Naesen (Decathlon AG2R La Mondiale Team) sowie Gianni Vermeersch (Alpecin-Deceuninck). Zum Valkenberg ließ Mathieu van der Poel seine Männer in der Verfolgung arbeiten und sprang mit einem explosiven Sprint zur Gruppe hin.

Gerade als er angedockt war, attackierte vorne in dieser Gruppe Mads Pedrsen,. Dieses Mal folgte aus dem Team Alpecin-Deceuninck Gianni Vermeersch.

Van der Poael attackiert am Oude Kwaremont

In Berg ten Houe hatte das Führungs-Duo noch knapp 30 Sekunden. UAE Team Emirates verrichtete dahinter die Nachführarbeit. Am Oude Kwaremont attackierte dann van der Poel und holte die beiden Führenden schnell ein.

Doch der Weltmeister wurde in Richtung Paterberg von einer größeren Gruppe dahinter wieder eingeholt. Darunter auch Pedersen, Jorgenson und Wellens.

Die Kuppe des Paterbergs erreichte Ben Turner (Ineos Grenadiers) als Erster. Danach formierte sich um ihn eine kleine Gruppe mit Iván García Cortina (Movistar Team), Mathieu van der Poel, Laurenz Rex (Intermarché – Wanty), Matej Mohoric (Bahran-Victoriuos) und Mads Pedersen (Lidl-Trek. Aus dieser attackierte dann Iván García Cortina und fuhr schnell ein Vorsprung heraus. Von hinten schlossen immer wieder kleinere Gruppen auf. In dieser Konstellation ging es zum Koppenberg.

Cortina erreichte den Fuß des Koppenberg mit 20 Sekunden Vorsprung und hatte dann im unteren Teil einen Defekt, so dass er ansteigen musste. Von hinten preschte Mathieu van der Poel heran und fuhr wie auf Schiene über das inzwischen durch den Regen schlüpfrig gewordenen Paves. Hinter ihm kam es zum Chaos, da viele Fahrer ansteigen mussten. Van der Poel fuhr aus dem Koppenberg heraus mit gut zehn Radlängen Vorsprung auf Matteo Jorgenson, der ebenfalls auf dem Rad blieb, aber Probleme aber mit der Traktion hatte.

Mit einem 45-Kilometer-Solo zum dritten Ronde-Sieg

Auf den Pflastern der Marieborrestraat und Steenbeekdries konnte van der Poel sine Vorsprung weiter ausbauen. Am Taienberg wurde Jorgenson dann von einer Verfolgergruppe geschluckt.

Diese hatte allerdings auch nur bis zum Hotond bestand. Dort zerfiel sie. Van der Poels ärgste Verfolger in Richtung finale Überfahrt Oude Kwaremont waren dann nur noch Alberto Bettiol (EF Education-EasyPost)
 und Dylan Teuns (Israel-Premier Tech). Während van der Poel am Kwaremont und Paterberg nichts von seinem Vorsprung von 1: 40 Minute einbüßte und dem Sieg entgegenfuhr, schlossen sich zwei kleinere Gruppen zur Verfolgung von Bettiol und Theuns zusammen. Lange konnten sich die beiden wehren, doch auf den letzten 200 Metern vor dem Ziel in Oudenaarde wurden sie förmlich überrollt.

Der Flandern-Rundfahrt-Sieger Mathieu van der Poel im Interview

„„Meine Saison ist jetzt schon ein Erfolg“, lächelte er. „Die Flandern-Rundfahrt im Trikot des Weltmeisters zu gewinnen, ist ein wahrgewordener Traum. Nun brauche ich nur ein paar Momente, um es auf mich wirken zu lassen.“

„Ich war auf den letzten zehn Kilometern wirklich völlig leer. Daher habe ich einfach die Augen geschlossen und versucht, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen.“

„Es ist eines der härtesten Rennen, das ich je gefahren bin. Ich bin im Moment wirklich, wirklich am Arsch.“ 

Fotos: Photonews.be