
Mathieu van der Poel gewinnt Strade Bianche 2021 vor Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) und Egan Bernal (Ineos Grenadier). Mit einem unwiderstehlichen Antritt in der letzten – 15 Prozent steilen – Steigung kurz vor dem Ziel holte er sich den Sieg und krönte seine unglaubliche Leistung an diesem Tag.
Perfektes Teamwork von Alpecin-Fenix
Alles auf Angriff – so lautete wohl die Devise des Team Alpecin-Fenix beim Neo-Klassiker Strade Bianche 2021. Von Beginn des Rennens an war die Equipe immer im Bilde. Ob in der ersten Fluchtgruppe des Tages, oder aber um Attacken zu neutralisieren. Im Finale – auf den letzten 50 Kilometern –war Kapitän und Mitfavorit Mathieu van der Poel immer präsent und zeigte seine Klasse, indem er zwei taktisch perfekt zwei Attacken setzte: Angriff Nummer eins, um die Spitzengruppe zu dezimieren. Angriff Nummer zwei, um den Sieg zu holen. Überglücklich sagte der Sieger im Interview: „Es war eines der Rennen, die ich immer schon gewinnen wollte.“
Nicht nur der Sieg von Mathieu van der Paul war herausragend, sondern die Art und Weise, wie dieser zu Stande kam. So gehörte Teamkollege Kollege Philipp Walsleben zu ersten Fluchtgruppe des Tages, die erst rund 70 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Direkt im Anschluss sprang Alpecin-Fenix-Profi Gianni Vermeersch ans Hinterrad von Gonzalo Serrano (Movistar) und vereitelte so einen weiteren Angriff.
Mathieu van der Poel immer im Bilde

Rund 50 Kilometer vor dem Ziel im Schotter-Sektor dann die erste große Zäsur des Tages aus der heraus sich eine achtköpfige Gruppe bildete. Neben Vorjahressieger Wout van Aert (jumbo-Visma) und den anderen beiden im Vorwege hochgehandelten Mitfavoriten Mathieu van der Poel sowie Julian Alaphilippe gehörten Quinn Simmons (Trek-Segafredo), Tom Pidcock, Egan Bernal (beide Ineos-Grenadier), Michael Gogl (Qhubeka Assos) und Tadej Pogačar (UAE) zu dieser Spitzengruppe. Simmons fiel aus der Gruppe heraus, da er Defekt hatte. Wout van Aert und Tom Pidcock verloren an einem Anstieg knapp 25 Kilometer den Anschluss konnten sich aber wieder in den folgenden Kilometern zurückkämpfen.
Mit der ersten Attacke die Spitzengruppe gesprengt

Dann im letzten und elften Schottersektor 12,2 Kilometer vor dem Ziel die Vorentscheidung. In dem Moment als Pogadcar in der Steigung um den Anschluss kämpfte, attackierte van der Poel geradezu brachial und sprengte die Gruppe. „Ich wollte die Jungs da einfach mal testen“, sagte van der Poel später im Siegerinterview. Folgen konnte zuerst nur der Weltmeister Julian Alaphilippe. Kurze Zeit später schloss noch der Tour-Sieger von 2019, Egan Bernal auf. „Und dann sind wir zu dritt einen guten Rhythmus gefahren“ führte er weiter aus. Bis zur Schlusssteigung in Siena baute das Trio seinen Vorsprung auf über 20 Sekunden gegenüber den Verfolgern auf. Klar war, dass einer dieser drei das Rennen gewinnen würde.
Im Steilstück von Siena die Leistung gekrönt

Van der Poel setzte dann seine zweite und finale Attacke als er im 15 Prozent steilem Anstieg von der Spitze aus angriff und schnell ein Loch zu seinen beiden Mitstreitern riss. Nach nur 4:40:29 Stunden überquerte er die Ziellinie auf dem publikumsleeren Piazza del Campo.
Van der Poel ist der erste Niederländer, der bei der Strade Bianche triumphiert

Mit dem Sieg in Siena gelang Mathieu van der Poel gleich noch ein weiteres Kunststück. Er ist der erste Niederländer, der diesen Neo-Klassiker für sic h entscheiden konnte. Bester Niederländer bis dato war Martijn Maaskant, der 2008 Vierte wurde.
Die gute Mannschaftsleistung des Team Alpecin-Fenix lässt sich sogar in der Ergebnisliste ablesen. Gianni Vermeersch und Petr Vakoč belegten die Plätze 14 und 15 – obwohl sie großartige Helferdienste leisteten
Doch das letzte Wort gehört dem Sieger. „Ich hofft, dass das der Beginn einer wunderbaren Klassikersaison für mich wird.“
Die Highlights des Rennens im Video
Siegerinterviews mit Mathieu van der Poel, Egan Bernal und Julian Alaphilippe im Video
Fotos: Photo News (Cor Vos und Luca Bettini)
Schreibe einen Kommentar