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Tour-Tagebuch mit Silvan Dillier: Zeitfahren war kein halber Ruhetag

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Team Alpecin-Deceuninck-Profi Silvan Dillier führt während der Tour de France 2022 ein Tagebuch auf Alpecin Cycling. Heute schreibt der Schweizer darüber, wie das Zeitfahren für ihn verlief und wie der Transfer nach Paris funktioniert.

„Es wird ja gerne geschrieben oder auch darüber berichtet, dass sich ein Einzelzeitfahren wie ein halber Ruhetag anfühlt, wenn der Fahrer keine Ambitionen verfolgt, vorne reinzufahren. Ich kann heute von mir behaupten, dass das auf der 20. Etappe keineswegs so war.

Ich bin eine Stunde am Limit Rad gefahren. Es war heiß und Du kannst ja als Fahrer da nicht einfach rumrollern, da es ja eine sehr knapp bemessene Karenzzeit gibt.  Also musst Du schon eine gewisse Geschwindigkeit fahren, um in diesem Zeitkorridor ins Ziel zu kommen.

Apropos herumrollern. So schön die Kulisse mit den alten Städtchen und en Schluchten auch war, der Parcours war nicht einfach zu fahren aufgrund des welligen Terrains – zudem rollte es auf dem rauen Asphalt nicht gut.

Wir können auch mit Gewissheit sagen, dass wir heute mehr Stunden im Auto saßen als im Sattel. Heute Morgen ging es eine Stunde im Bus zum Start. Und nach dem Ziel sind wir noch gut über zwei Stunden mit dem Auto ins Hotel gefahren.

Die „Rallye“ geht weiter, denn am Sonntag fahren wir nochmal gut drei bis dreieinhalb Stunden im Bus zum Start nach Paris. Das ist aber kein Problem, da der Start der Finaletappe erst am späten Nachmittag ist.

Es wird gemütlich beginnen, aber die letzten 50 bis 60 Kilometer wird noch mal richtig reingehalten. Wir werden dann vorne dabei sein, denn ein Sieg auf den Champs-Élysées ist für einen Sprinter das Größte. Und Jasper hat in seiner derzeitigen Verfassung gute Chancen, als Erster über die Ziellinie zu sprinten.“

Fotos: Photonews.be, Stefan Rachow / mr.pinko