
11. Etappe | Lerma – La Laguna Negra. Vinuesa | 163,2 km
Die 11. Etappe der Vuelta endet mit einer Bergankunft – der bislang vierten bei dieser Grand Tour. Allerdings ist die Topographie auf dem Abschnitt zwischen dem Startort Lerma und dem Ziel Laguna Negra nicht gerade typisch für eine Bergetappe. Denn es gibt auf den 156,7 Kilometern – bis der Schlussanstieg beginnt – keine nennenswerten Erhebungen. Die Fahrer bewegen sich den ganzen Tag auf einem Hochplateau zwischen 800 und 1100 Metern, ehe das Finale „steigt“.
Der Anstieg hoch führt zum Bergsee Laguna Negra (1730 Meter) über 6,5 Kilometer bei durchschnittlich 6,8 Prozent Steigung. Die nackten Zahlen trügen ein wenig über die Schwierigkeit des Anstiegs hinweg, denn im zweiten Teil gibt es Rampen und auch ein paar hundert Meter lange Abschnitte mit Steigungsprozenten von bis zu 14 Prozent.

Für den einen oder anderen Fahrer bekanntes Terrain. Die dritte Etappe der Vuelta a Espana im Jahr 2020 endet auch bei den La Laguna Negra. Damals gewann Dan Martin vor Primoz Roglic und Richard Carapaz. Auch Alexander Vlasov, Enric Mas und Sepp Kuss landeten weit vorne. Große Unterschiede zwischen den GC-Fahrern gab es auf diesem Abschnitt nicht – dafür schien er dann doch zu kurz.

Die Favoriten auf den Etappensieg
Ausreißer versus GC-Fahrer – wer macht das „Rennen“ am des 163,2 Kilometer langen Abschnitts? Jumbo-Visma, das Team des Gesamtführenden Sepp Kuss, wird die Etappe lediglich kontrollieren und dürfte gar kein Interesse haben, die Ausreißer einzuholen. Es könnte allerdings sein, dass Remco Evenepoels Team Soudal-Quick Step sich bei der Nachführarbeit engagiert, um seinem Kapitän die Chance auf den Etappensieg und die damit verbundenen Bonussekunden zu ermöglichen. Das Risiko scheint allerdings groß zu sein, da Evenepoel hier gegen Primož Roglič (Jumbo-Visma) auch den Kürzeren ziehen kann.
Wenn die Fluchtgruppe sich also einig ist und vielleicht auch den einen oder anderen großen Motor mit an Bord hat, dann dürften sie den Sieg wohl unter sich ausmachen. Und der Zuschauer kann sich auf zwei Rennen in einem freuen. Denn die GC-Fahrer werden sich, auch wenn es nicht mehr um den Tagessieg geht, am Anstieg schon ganz anständig „batteln“.
Grafiken: @ Unipublic, @ geoatlas.com
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