16. Etappe | 24. Mai | Salo – Aprica | 202 km | ca. 5300 hm
Die Finalwoche des Giro beginnt nach dem dritten Ruhetag gleich mit einem „Stresstest“. Von Salo am Westufer des Gardasees führt die 16. Etappe über drei Kategorie-eins-Anstiege auf insgesamt 202 Kilometer Länge in den Wintersportort Aprica in die Alpen und ist zugleich die längste Bergetappe dieser 105. Italien-Rundfahrt
Nach dem neutralisiertem Start am Gardasee gelangt das Peloton über den Idrosee bereits nach über 30 Kilometern an den ersten Anstieg des Tages. 19,2 Kilometer bei 6,2 Durchschnittssteigung führt die Etappe hoch nach Goletto di Cadino (1. Kategorie) beziehungsweise zum Passo Crocedomini. Danach folgt eine lange Abfahrt mit 1500 Höhenmeter Differenz hinunter nach Breno. Von dem Örtchen steigt die Straße gleich wieder an, ehe kurz nach der ersten Sprintwertung kurz hinter Edolo der offizielle Anstieg zum Mortirolo startet. Er gilt als einer der härtesten Pässe in Italien, wird bei diesem Giro allerdings nicht von seiner schwierigsten Seite befahren. Trotz allem führen 12,6 Kilometern bei durchschnittlich 7,6 Prozent Steigung. mit zweistelligen Steigungen auf den letzten 2,5 Kilometern nach oben. Auf der steileren Seite des Mortirolo muss das Peloton auf schmalen Straßen hinabfahren und gelangt über Tirano nach Bianzone. Hoch zur zweiten Sprintwertung nach Teglio führt ein nicht kategorisierter Anstieg mit einer Länge von 5,6 Kilometer bei 8,2 Prozent Durchschnittssteigung – ein nicht zu unterschätzender Aufgalopp.
Nach schneller Abfahrt geht es in den Schlussanstieg dieser Etappe. Hoch zum Valico di Santa Cristina führt auf 13,5 Kilometern bei durchschnittlich 8,0 Prozent Steigung eine schmale Straße. Wer attackieren will, der kann das sowohl in den steilen Rampen unterhalb des Gipfels tun als auch in der anschließenden fünf Kilometer langen Abfahrt ins Ziel hinunter nach Aprica.
Dieser Aufstieg erfolgt auf einem schmalen Bergpfad und ist sehr schwierig, da die Steigungen in der Schleuse nicht mehr zweistellig unterschritten werden. Dieser steile Abschnitt unterhalb des Gipfels lädt auch Fahrer mit dem nötigen Abfahrtsgeschick zu Angriffen ein.
Die Länge und Schwierigkeit der Etappe machen es für Ausreißer schwierig, hier zu gewinnen. Vor allem dann, wenn ein Team eines Klassementfahrers hier richtig Ernst macht und an den Bergen mit Zug hochfährt. Ernstzunehmende Attacken der Anwärter auf den Gesamtsieg werden aller Voraussicht erst im Schlussanstieg zu sehen sein. Wer früher im Verlauf der Etappe etwas ausprobieren will, müsste dann die vielzitierte Relaisstation in Angriff nehmen.
PS: Nicht zu vergessen, es ist der Tag nach dem Ruhetag. Nicht jeder startet erholt und mit dem nötigen Muskeltonus nach einem wettkampffreien Tag gut in solch eine Etappe.
Mortirolo-Anstieg der 16. Etappe des Giro d’Italia
Etappen-Finale der 16. Etappe des Giro d’Italia
Etappenbeginn: 11:15
Etappenende: ab ca. 16:50
Highlights der 16. Etappe des Giro d’Italia 2022
Start
Salo | km 0
Sprintwertungen
Edolo | 112,6 km
Teglio | 172 km
Bergwertungen
Goletto di Cadino (1. Kategorie) | 59,2 km
Passo del Mortirolo (1. Kategorie) | 129,9 km
Valico di Santa Cristina (1. Kategorie) | 195,8
Ziel
Aprica | 202 km
TV-Zeiten der 16. Etappe des Giro d’Italia 2022
Von 10:50 bis 17:15 auf Eurosport 2
Grafiken: © RCS Sport
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