Start Profi-Sport Vorschau: 20. Etappe Giro d’Italia 2023

Vorschau: 20. Etappe Giro d’Italia 2023

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20. Etappe | 27. Mai | Tarvisio – Monte Lussari | 18,6 km

Das superschwere Bergzeitfahren von Tarvisio auf den Monte Lussari wird den Giro d’Italia 2023 entscheiden. Die ersten Drei in derGesamtwertung liegen innerhalb von einer Minute – und auf den 18,6 Kilometern lässt sich viel Zeit gut machen – oder eben verlieren.

Die Strecke der 20. Etappe des Giro d’Italia 2023

Der Parcours dieses Einzelzeitfahren ist zweigeteilt. Die ersten 11,1 Kilometer nach dem Start in Tarvisio sind leicht wellig und stellen keine allzu großen Probleme an die Fahrer -lediglich eine 15-prozemtige Rampe kann kurz den Rhythmus brechen. Rund sechs Kilometer dieses Abschnitts verlaufen auf dem Alpe Adria-Radweg.

Doch nach diesen 11,1 Kilometern wird es unglaublich steil. In Haarnadelkurven schlängelt sich die Strecke auf schmalem Betonpflaster durch den Wald.Hoch zum Ziel müssen die Fahrer auf den verbleibenden 7,3 Kilometern knapp 900 Höhenmeter erklimmen. In durchschnittlicher Steigung sind das 12,1 Prozent. Noch brutaler ist nur, dass der Anstieg gerade zu Beginn über knapp fünf Kilometer 15,3 Prozent im Schnitt steil ist – mit einer Maximalsteigung von 22 Prozent.

Danach wird es kurzzeitig flacher – und die Steigungsprozente einstellig. Ideal , um Luft zu holen und so noch den Atem zu haben, auf den finalen Kilometern nochmal eine Rampe mit 22 Prozent zu überwinden und die letzten 150 Meter mit immer noch 16 Prozent zu bewältigen.

Um den Charakter dieses Zeitfahrens gerecht zu werden, haben die Rennorganisatoren vor dem Anstieg eigens eine Zone errichtet, in denen die Fahrer das Rad wechseln können. Da es durchaus Sinn macht, den ersten Teil mit einem aerodynamischen Zeitfahrrad zu absolvieren und den zweiten Teil mit einem sehr leichten Rennrad zu fahren.

Der Finalanstieg der 20. Etappe des Giro d’Italia 2023

Die Favoriten auf den Etappensieg und der Kampf um Rosa

Es ist nicht nur en Kampf gegen die Uhr, sondern auch Mann gegen Mann, um den Sieg bei diesem Giro d’Italia. Schaut man sich die beiden vorangegangenen Zeitfahren an, so lässt sich daraus kein klarer Favorit ablesen. Während João Almeida (UAE Team Emirates) beim ersten Zeitfahren der Stärkste aus diesem Trio war, drehte sich das Bild beim zweiten Zeitfahren. Hier war Geraint Thomas (INEOS Grenadier) der beste dieser Drei. Primoz Roglič (Jumbo-Visma) belegte beide Mal in diesem internen Ranking den zweiten Platz.
„G“ hat den Vorteil als Letzter auf die Strecke zu gehen und verfügt über die größte Erfahrung. Roglic zeigte erst bei der Königsetappe wieder seine Klasse, allerdings spricht gegen ihn der Einbruch bei einem ähnlichen Zeitfahren bei der Tour de France 2020 hoch zur Planches des Belles Filles.

Entscheidend neben der Tagesform und der damit verbundenen Ermüdung nach drei Wochen Radrennen wird auch das Pacing sein. Wie viel Körner werden schon im Flachen verschossen, wie viel sind noch übrig für das steile Finale?
Gut möglich, dass der Sieger dieses Bergzeitfahren nicht unbedingt einer diese Drei sein muss. Thymen Arensman (INEOS Grenadier) kann sehr gut Zeitfahren und mag steile Anstiege, was er erst bei der Königsetappe wieder gezeigt hat. Auch Sepp Kuss könnte seine Klasse – sprich Leichtfüßigkeit am Berg – gerade im zweiten Teil ausspielen. Und Fahrer, die beides können, sind Bruno Amirail (Groupama FDJ), Brandon McNulty sowie Jay Vine (beide UAE Team Emirates).

Grafiken: RCS Sporti

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