
6. Etappe | La Vall d’Uixó – Observatorio Astrofísico de Javalambre | 183,1 km
Die Etappe beginnt, wie sie Ende – nämlich bergig. Zu Beginn müssen die Fahrer als Warm-up allerdings nur für knapp 5 Kilometer einen kleinen Hügel hoch, zum Schuss wird das Ganze mit der zweiten Bergankunft dieser Vuelta a España 2023 schon um einiges “heftiger“.
Der Weg vom Startort La Vall d’Uixó bis ins Ziel hoch zum Observatorio Astrofísico de Javalambre auf 1956 Meter wird nicht nur ein weiter sein, sondern auch ein beschwerlicher. Richtig flach wird es auf den 183,1 Kilometern nicht werden.
Die erste kategorisierte Schwierigkeit haben die Fahrer nach fast fünfzig Kilometern erreicht. Den Gipfel des Puerto de Arenillas (5,8 km bei 4,7 %). Danach führt die Strecke bei Kilometer 77 erneut hoch zu einem Kategorie-3-Anstieg. Über 6,1 Kilometer bi 6,2 Prozent durchschnittlicher Steigung führt die Straße erstmals an diesem Tag auf über 1000 Meter hoch. Danach verläuft die Etappe weiter auf einer Hochebene über Mora de Rubielos und Sarrión in Richtung Zwischensprint. Dieser wird bei Rennkilometer 161,6 auf einer Kuppe in Torrijas abgenommen, bei dem es auch Bonussekunden zu gewinnen gibt. Danach folgt eine knapp zehn Kilometer lange Abfahrt, ehe der Schlussanstieg beginnt.

Auf 10 Kilometer windet sich eine schmale Straße hoch zum Observatorium. Die Durchschnittssteigung liegt dabei bei 8 Prozent. Der Anstieg beginnt sanft, wird dann noch oben hin immer steiler. Allerdings machen die vielen kurzen Abschnitte von 13 bis 16 Prozent, die sich auf jedem Kilometer finden lassen, den Aufstieg extrem unrhythmisch.
Der Schlussanstieg feierte 2019 seine Premiere bei der Vuelta a España. Es gewann Ángel Madrazo. Der damals nur um 10 Sekunden geschlagene zweitplatzierte Jetse Bol ist auch heute am Start. Damals sorgte der Anstieg für eine klare Selektion unter den Gesamtklassementfahrern.

Die Favoriten auf den Etappensieg
Wer greift am Ende dieser Etappe am Observatorium Astrofísico de Javalambre auf 1956 Metern nach den Sternen? Ginge es nach dem Gesamtführenden Remco Evenepoel, soll es ein Ausreißer sein. Der junge Belgier erklärte gegenüber Sporza, dass er überlegt, das Führungstrikot abgeben zu wollen. Vielleicht ist die Aussage nur ein taktischer Schachzug – genauso wie er Jonas Vingegaard die Favoritenrolle an diesem Anstieg zuschiebt.
Mit letzterem könnte er allerdings Recht behalten, denn dieser Anstieg ist aufgrund seiner Steilheit und den ständig wechselnden Steigungsprozenten etwas für reine Kletterer. Auf jedem Kilometer gibt es eine Rampe, bei der man sich der Konkurrenz entledigen kann.
Falls eine Fluchtgruppe geht, so wird nur der Mitstreiter eine Chance haben, der sich leichtfüßig in der Vertikalen bewegt. Aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass am Ende die GC-Fahrer den Sieg unter sich ausmachen. Und da sind ganz sicher die Fahrer zu nennen, die bei der ersten Bergankunft am Ende der dritten Etappe ganz vorne mit dabei waren.
Grafiken: @ Unipublic, @ geoatlas.com
Schreibe einen Kommentar