Mit gut eineinhalb Jahren Verspätung startet am Sonntag, 3. Oktober 2021 die 118. Austragung des Klassikers Paris-Roubaix. Coronabedingt wurde das Rennen 2020 vom Frühjahr in den Herbst verschoben, dann aber doch abgesagt. 2021 das gleiche Procedere, aber nun wird es stattfinden.
Wie auch in den Jahren zuvor wird vor dem Schloss in Compiegne gestartet. Zur Einordnung – Compiegne liegt rund 80 Kilometer nordöstlich von Paris; daher ist der Name Paris-Roubaix eigentlich irreführend. Die Bezeichnung rührt daher, dass vor ferner Zeit der Start in der französischen Hauptstadt erfolgte. Ziel ist das Velodrom in Roubaix. Dazwischen liegt für die 175 Fahrer aus 25 Mannschaften eine Strecke von 257,7 Kilometer, davon 55 Kilometer auf Kopfsteinpflaster. Die „Cobbles“ verteilen sich auf insgesamt 30 Kopfsteinpflaster-Sektoren, wovon einige wie der Wald von Arenberg, Carrefour de l‘Abre oder Mons-en-Pévèle die Augen von Radsportfans und Fahrern zum Leuchten bringen.
Die Pave-Passagen beginnen allerdings erst ab Kilometer 96,3, daher bleibt genug Zeit für angriffslustige Fahrer auszureißen und eine Spitzengruppe zu initiieren. Ungefährlich sind solche Fluchtgruppen für die Favoriten nicht. In der Vergangenheit kam der Sieger dann doch das eine oder andere Mal aus solch einer Gruppe. Team Alpecin-Fenix-Profi Silvan Dillier wurde 2018 Zweiter, nachdem er von Peter Sagan eingeholt wurde, aber dann mit hm zusammen ins Velodrom fuhr.
Anders als in der vergangenen knapp 20 Jahren könnte die Austragung 2021 zu einem Matsch- und Modder-Spektakel werden, denn für Sonntag ist Regen angesagt. So kann das Rennen aufgrund der Wetterbedingungen seinem Beinamen „Hölle des Nordens“ eine noch größere Ehre erweisen.
Bei den zu erwartenden schlechten Verhältnissen sind Fahrer mit sehr guten Fahrtechnik-Skills – noch extremer als sonst auch schon – im Vorteil. Allen voran Cyclocrosser wie Wout van Aert, Mathieu van der Poel und Zdeněk Štybar. Aber auch Peter Sagan kann als ehemaliger Mountainbiker hier seine Stärken ausspielen. Während de meisten Fahrer sich trockene Verhältnisse wünschen, fände es Cyclocross-Weltmeister Mathieu van der Poel „cool“, wenn das Rennen bei Regen stattfinde würde, wie er im Interview mit Alpecin Cycling betonte.
Fahrer, die das Rennen schon mehrmals bestritten haben, geben übereinstimmend folgende zwei Empfehlungen: Nie aufgeben, den jeder hat mal Pech im Rennen, und möglichst weit vorne aufs Pave fahren. Wohl dem, der es kann.
Die Strecke von Paris-Roubaix 2021
TV-Übertagung von Paris-Roubaix live auf Eurosport 1
Im Free-TV können Fernsehzuschauer auf Eurosport 1 das komplette Rennen live am 3. Oktober 2021 von 10:55 bis 17:30 Uhr verfolgen.
Fotos: Photonews.be, Team Alpecin-Fenix
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