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Die „Königin der Klassiker“ führt am Ostersonntag, den 17. April 2022, auf ihrem Weg vom Startort Compiègne bis ins Ziel nach Roubaix über 257,2 Kilometer – davon 54,8 Kilometer über Kopfsteinpflaster.
Strecke: Paris-Roubaix 2022
Knapp 100 Kilometer nach dem Start wird mit dem Abschnitt Troisvilles nach Inchy der erste der insgesamt 30 Schottersektoren in Angriff genommen. Spätestens hier wird sich dann auch schon die erste ernstzunehmende Flucht- und damit Spitzengruppe abgesetzt haben.
Die Favoriten des Rennens werden sich aller Voraussicht erst im Abschnitt Trouée d’Arenberg zeigen – nach rund 160 Rennkilometer. Dieser 19. Pavé-Abschnitt ist genauso mit fünf Sternen bewertet und zählt zu den gefürchtetsten Kopfsteinpflasterabschnitten dieses Rennen wie Mons-en-Pévèle und Carrefour de l’Arbre .
Sowohl wie Mons-en-Pévèle (Rennkilometer 208,6) und Carrefour de l’Arbre (Rennkilometer 240) zählen zu den Schlüsselstellen des Rennens. Allerdings nicht allein wegen der Beschaffenheit des Pflasters, sondern auch wegen der teilweise schwierig zu fahrenden Kurven. Auf diesen Sektoren gibt es in der Regel Angriffe beziehungsweise Zäsuren in den jeweiligen Gruppen.
Nach dem Carrefour de l’Arbre folgen drei „leichte“ Sektoren; der letzte in Roubaix das Espace Charles Crupeland ist schon gar nicht mehr als solcher wahrzunehmen, ehe das mit eineinhalb Runden auf dem Vélodrome André Pétrieux endet.
Die 30 Sektoren von Paris-Roubaix 2022

Die Favoriten des 119. Paris-Roubaix
Nach dem krankheitsbedingtem Ausfal des Vorjahressiegers Sonny Colbrelli sind viele Augen auf das „ewige Duell“ der beiden Super-Crosser Mathieu van der Poel vom Team Alpecin-Fenix und Wout van Aert (Jumbo-Visma) gerichtet. Ein Zweikampf, der schon bei der Flandern-Rundfahrt vor rund zwei Wochen ausgetragen werden sollte, aber aufgrund der Corona-Erkrankung von van Aert „vertagt“ wurde. Ob der Belgier allerdings im Vollbesitz seiner Kräfte ist, bleibt abzuwarten. Doch die Favoriten des Rennens nur auf diese beiden zu begrenzen, würde dem Anspruch dieses Frühjahrsklassikers und seiner Dramatik nicht gerecht werden.
Physiologisch betrachtet sind Männer mit großem Motor – also einer absoluten dauerhaft hohen Leistungsabgabe ohne Berücksichtigung des Körpergewichts – bei dem Ritt über die Kopfsteinpflastersektoren klar im Vorteil. Allen voran Zeitfahrspezialisten wie Stefan Küng (Groupama – FDJ) und „Pippo“ Ganna (Ineos Grenadier). Letzterer gibt hier in der „Hölle des Nordens“ sein Debüt und hat mit Dylan van Baarle einen Teamkollegen, dem dieses „Brettern“ übers Pflaster genauso liegt. Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl Team), der bei der Ronde im entscheidenden Moment Defekt hatte, zählt auch zu den Profis, denen ein solches Rennen liegt. Genauso wie sein Mannschaftskollegen Yves Lampaert.
Auch Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) und Mads Pedersen (Trek-Segafredo) zeigten in den vergangenen Wochen, dass mit ihnen immer noch oder wieder zu rechnen ist. Einige Team haben nicht den absoluten Top-Favoriten wie das Team Alpecin-Fenix mit van der Poel, sind dafür breiter aufgestellt wie Ineos-Grenadier, Quick-Step Alpha Vinyl Team oder aber auch Jumbo-Visma mit Christophe Laporte und Mike Theunissen.
Eines ist aber sicher: Die Königin der Klassiker wird auch bei ihrer 119. Austragung im Jahre 2022 einen würdigen Sieger haben.
Team Alpecin-Fenix bei Paris-Roubaix 2022

Dries De Bondt
Silvan Dillier
Tim Merlier
Mathieu Van der Poel
Guillaume Van Keirsbulck
Gianni Vermeersch
Julien Vermote
Video: Vorgeschmack auf die „Hölle des Nordens“
Fotos: Photonews.be
Grafiken: A.S.O.
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